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Hass ist ein Mangel an Fantasie

Lesung, Dienstag, 26.04.2016, 19.30 Uhr, Millerzimmer

Hass ist ein Mangel an Fantasie

Eine literarische Collage. Ein Mut machendes Zeugnis.

Mit Texten von Alice Herz-Sommer, Georg Kafka, Paul Aron Sandfort, Leo Strauss, Viktor Ullmann und Ilse Weber.

Schirmherrschaft von Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl und Prof. Felix Kolmer, Advisor / Foundation for Holocaust Victims

Konzept & Einführung: Michael Lahr

Lesung: Gregorij H. von Leïtis

Die Terrorakte vom 13. November in Paris haben uns erneut auf grausame Weise vor Augen geführt, wie Hass Menschen verblenden kann und welches Gewaltpotential eine menschenverachtende destruktive Ideologie entfalten kann. Die in Theresienstadt inhaftierten Künstlerinnen und Künstler haben dem Hass und der Menschenverachtung der Nazi-Ideologie auf Ihre Weise getrotzt. Die von diesen Künstlern überlieferten Texte können uns gerade heute Mut machen, die Spirale von Hass, Gewalt und Zerstörung zu durchbrechen.

Der von den Nazis systematisch geschürte Hass gegen die Juden versuchte diese zu entmenschlichen und zu Nummern zu degradieren. Diesem Hass , der von Graham Greene sehr treffend als Mangel an Fantasie charakterisiert wurde, setzten die Künstler in Theresienstadt eine Fantasie-Offensive entgegen. Mit ihrer künstlerischen Imagination, ihrer schöpferischen Kraft, ihrer kreativen Energie stemmten sie sich gegen das Diktum der Nazis, die Juden seien Untermenschen und als solche jeder Kultur unfähig. In der infamen Vernichtungsmaschinerie der Nazis spielte Theresienstadt eine ganz besondere Rolle.

Die 1903 in Prag geborene Pianistin Alice Herz-Sommer hat Theresienstadt überlebt. Im Alter von 110 Jahren starb sie 2014 in London. „Musik rettete mir das Leben“, sagte sie immer wieder. Ihre Lebensweisheiten zeugen von ihrem unerschütterlichen Optimismus und ihre großen Menschenfreundlichkeit.

Beim Eichmann-Prozeß in Jerusalem erneut mit den Gräueln des Holocaust konfrontiert, war ihr eindringliches Fazit: „Man darf nicht hassen! Der Mensch darf nicht lernen zu hassen!“

Georg Kafka, 1921 in Teplitz geboren, war ein entfernter Verwandter von Franz Kafka. 1942 nach Theresienstadt deportiert, schrieb er dort verschiedene Gedichte, u.a. Der Tod des Orpheus. Am 25. Mai 1944 folgte er freiwillig seiner Mutter nach Auschwitz. Er kam im KZ Schwarzheide ums Leben.

Der 1930 in Hamburg geborene und 2007 in Kopenhagen gestorbene Paul Aron Sandfort fasste seine Erlebnisse in Theresienstadt viele Jahre später in Theaterstücken und Romanen in Worte.

Der Wiener Kabarettist Leo Strauss, der ebenfalls 1944 in Auschwitz ermordet wurde, versuchte seine Theresienstädter Leidensgenossen in pointierten scharfzüngigen Kabarettprogrammen vom Elend des Lagerlebens abzulenken und wenigstens für die Dauer dieser Abende aufzuheitern.

Viktor Ullmann, 1898 in Teschen als Sohn eines k. u. k. Offiziers geboren, schrieb in Theresienstadt den
philosophisch tiefgründigen Essay „Goethe und Ghetto“, der ebenso wie seine dort entstandenen
Kompositionen gerettet wurde, obwohl er selbst 1944 in den Gaskammern von Auschwitz getötet wurde.

Ilse Weber (1903 in Mähren geboren) schreibt in der Theresienstädter Haft über 60 Gedichte, in denen sie detailliert den Lageralltag schildert. Bevor sie im Herbst 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz transportiert wurde, vergrub Ilses Mann Willi Weber einen Großteil der Gedichte in Theresienstadt. Ilse Weber wurde in Auschwitz sofort vergast, doch ihr Mann überlebte und rettete ihre Gedichte.

Die literarische Collage „Haß ist ein Mangel an Fantasie“ legt bewegendes Zeugnis ab von der Imagination und tiefen Menschlichkeit der in Theresienstadt inhaftierten Künstler. Die unerschütterliche Hoffnung, daß das Humanum letztlich stärker sein wird, als alle Versuche, es zu vernichten, ist die Botschaft, die aus den Texten von Alice Herz-Sommer, Georg Kafka, Paul Aron Sandfort, Leo Strauss, Viktor Ullmann und Ilse Weber zu uns spricht. Gerade heute ist es wichtiger denn je, diese Botschaft der Hoffnung, dieses starke positive Signal in die Welt hinauszutragen. Das lebensbejahende Zeugnis der in Theresienstadt inhaftierten Künstler inspiriert und ermutigt uns.



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